Intels neuer Chef Brian Krzanich hat vor kurzem das IDF 2013 in San Francisco eröffnet und dabei gleich mal einiges aufgefahren. Sascha und Nicole sind für uns vor Ort und liefern uns die Neuigkeiten, darunter die Ankündigung der Intel „Quark“-CPUs für Smartphones, „Broadwell“-CPUs der fünften Intel Core-Generation für Notebooks und die Ansage, dass es noch in diesem Jahr 100-Dollar-Tablets mit Intel-Plattform geben wird.
Die erste Keynote von Intel-Boss Krzanich begann mit einem Paukenschlag, denn seinen Angaben zufolge will man mal eben eine volle Umstellung in Richtung Mobilität vornehmen und Intel zu einem führenden Anbieter von SoCs für Tablets und Smartphones machen – aber auch Notebooks. Im weiteren Verlauf des Jahres soll mit den „Bay Trail“-CPU zunächst die erste Stufe auf dem Weg zum Anbieter von mobilen Plattformen gezündet werden, bevor dann im nächsten Jahr weitere neue Chips folgen.
Was im Sommer diesen Jahres mit der 2-in-1-Strategie vorgestellt wurde, war für Intel nur der Anfang. Der US-Amerikanische Prozessorgigant macht die komplette Wende in Richtung Mobile und wird nicht müde den Wandel der Industrie zu benennen. Willkommen in der SoC-Welt, die Krzanich als grosse Stärke von Intel ansieht. „We have driven Moore’s Law“ sagte Krzanich durchaus stolz während seiner ersten IDF-Keynote und fügt gleich an „Our silicon leadership is beyond what anybody though we could get to“.
Servers, PCs, Tablets „and beyond“ sind die grossen Themen während der IDF und natuerlich wird man auch den neuen „Wearable Technology“-Buzz nicht links liegen lassen und entsprechende Projekte vorstellen wollen.
Der PC befindet sich im Prozess des „Wiedererfindens“ und wie Brian völlig zurecht behauptet, „bietet Intel die umfassendsten Formfaktor- und Usability Innovationen der Industrie“ und stellt dann auch gleich den weltweit ersten 14nm-SoC vor: „Broadwell“, welches er in einem passenden Ultrabook demonstrierte. Nächstes Jahr geht es dann damit los und wir werden die ersten Plattformen im Markt sehen. Bei dem auf dem IDF 2013 für nur wenige Sekunden gezeigten ersten Prototypen handelt es sich wohl um eine Variante des von uns kürzlich vorgestellten „Harris Beach“ Entwickler-Ultrabooks, das aktuell auf der viersten Generation der Intel Core-CPUs auf „Haswell“-Basis daherkommt.
Im Anschluss zeigte Krzanich auch noch 2-in-1-Geräte auf „Haswell“- und „Bay Trail“-Basis und zeigte als Beispiel das Sony Tap 11, das uns auf der IFA 2013 erstmals begegnete. In Sachen Tablets gab es die erwähnte Ankündigung, noch vor Weihnachten 100-Dollar-Tablets mit 7- und 8-Zoll-Displays anzubieten, wobei das Lenovo Miix 8 erneut als Beispiel auftauchte, das schon auf der Computex von Microsoft gezeigt wurde. Darüber hinaus hatte Krzanich auch noch das erste Smartphone mit Intels 22-Nanometer-SoC namens „Merrifield“ im Gepäck, das ab dem kommenden Jahr inklusive hauseigenem LTE-Modem (LTE-Advanced bis 150 Mbps!) Einzug halten soll.
Internet der Dinge, Low-Power, Konnektivität, Small Form Factor und Sicherheit sind die hier die wichtigsten Schlüsselwörter für Intel.
Und genau diese Bereiche sollen bald mit den neuen Intel „Quark“-CPUs bedient werden, die mit nur einem Fünftel des Energiebedarfs aufwarten, den ihre großen Brüder aufweisen. Die Chips bilden nach dem Willen von Intel die Grundlage für das „Internet der Dinge“, bei dem alle möglichen Geräte, aber auch Smartphones (ein entsprechender Prototyp war ebenfalls kurz zu sehen) und „anziehbare“ Produkte damit ausgestattet werden sollen. Um in diesem Bereich so rasch wie möglich Fuß zu fassen, setzt Krzanich auf einen offenen Ansatz.
„We’ve tried to build platforms that consumers want and they are open, so you can put your own IP onto it“. Damit gab man nun also eine Kampfansage an die Konkurrenz und die OEMs. Das IDF wird uns in den kommenden Tagen noch ausführlicher beschäftigen und ich werde euch morgen zunächst einmal über die Quark-CPUs informieren, bevor dann abends wohl der „Bay Trail“-Launch inklusive erster Geräte in Aussicht steht!
LESENSWERT?
Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. So funktioniert's